Samsung dominierte über Jahre den globalen Smartphone-Markt.
Das Unternehmen übertraf sogar Apple in den Verkaufszahlen.
Doch das Blatt wendete sich.
Heute sinken Samsungs Marktanteile.
Apple nimmt die Spitzenposition ein.
Wie kam es zu diesem plötzlichen Wechsel?
Ein genauer Blick zeigt: Viele Faktoren und neue Wettbewerber beeinflussen den Markt.
Diese treten in vielen Regionen auf und entziehen Samsung Stück für Stück seine Anteile.
Samsungs Aufstieg: Von den Anfängen bis zum Smartphone-Giganten
Samsung ist kein Neuling im Mobilfunk.
In den 1980er-Jahren stellte das Unternehmen Autotelefone her.
Die Wende kam 2007, als Apple das erste iPhone vorstellte.
Viele Branchenakteure waren anfangs skeptisch.
Bald wurde klar: Smartphones waren die Zukunft.
Der Druck wuchs.
Während HTC und Google mit schwachen Angeboten kamen, wählte Samsung einen klaren Kurs.
Samsung setzte auf führende Displaytechnologie wie OLED und AMOLED.
So bot es Geräte mit gestochen scharfen Bildern.
Die Galaxy-Reihe, vor allem das Galaxy S III, wurde ein Meilenstein.
Innerhalb von 100 Tagen verkaufte man 20 Millionen Einheiten.
2013 erreichte Samsung mit 29 Prozent den Spitzenplatz.
Apple lag damals noch bei 18 Prozent.
Doch dieser Erfolg war nicht von Dauer.
Der überschätzte Erfolg: Warum Samsungs Wachstum ins Stocken geriet
Obwohl Samsung hohe Verkaufszahlen erzielte, stagniert das Wachstum seit etwa 2014.
Die Marktanteile blieben zunächst stabil und sanken dann langsam.
Vier Hauptfaktoren wirken zusammen:
Aufstieg chinesischer Hersteller:
Huawei und Xiaomi erobern Märkte wie Indien, Südostasien und den Mittleren Osten.
Diese Marken bieten Smartphones mit ähnlicher Ausstattung zu deutlich niedrigeren Preisen.
Xiaomi etwa präsentierte 2016 das Mi 5 für rund 400 Dollar.
Diese Preisstrategie machte den Wettbewerb härter für Samsung.Marktsättigung und verlangsamtes Wachstum:
Fast jeder besitzt heute ein Smartphone.
Das Wachstum verlangsamt sich.
Vor allem in den westlichen Märkten und in China sinken die Verkaufszahlen spürbar.Interne Markenkannibalisierung:
Anders als Apple, das mit klaren Produktlinien (z. B. iPhone 15, 15 Pro, 15 Pro Max) arbeitet, hat Samsung viele Reihen.
Galaxy S, Z Fold, Z Flip, A-Serie, M-Serie, J-Serie und F-Serie überschneiden sich.
Diese Vielfalt verwirrt den Kunden und führt zu interner Konkurrenz.Fehlendes Ökosystem im Vergleich zu Apple:
Apple verkauft nicht nur Hardware, sondern bietet ein komplettes System – vom App Store über iCloud und Apple Music bis hin zu AirPods und MacBooks.
Samsung setzt meist auf Drittanbieter.
Dies erzeugt nicht dieselbe emotionale Bindung.
Der Wechselfall zu Apple wird so leichter für den Kunden.
Die Marktveränderungen 2022 und 2023 – Ein Wendepunkt
Im Oktober 2022 fiel Samsungs globaler Marktanteil erstmals hinter den von Apple zurück.
Dies markierte einen deutlichen Trendwechsel.
Die Verkaufszahlen sanken stark.
Im dritten Quartal 2022 erlebte die Smartphone-Branche den stärksten Rückgang seit 2014.
2023 schrumpfte der Markt um vier Prozent.
Der Gebrauchtmarkt für Smartphones wächst rasant.
Viele Verbraucher entscheiden sich aus Kostengründen oder Nachhaltigkeitsgründen für ein gebrauchtes Gerät.
Apple und Samsung dominieren dabei 64 Prozent dieses Segments.
Wenn die Hersteller jedes Jahr ein neues Modell bringen, entsteht ein Überangebot.
Die Verbraucher werden dadurch überfordert.
Das führt zu weniger Verkäufen und sinkenden Umsätzen.
Fazit: Samsung am Scheideweg
Samsung steht vor großen Herausforderungen.
Das Unternehmen steckt in einer Zwickmühle:
Im Premiumbereich dominiert Apple, während im preisgünstigen Segment chinesische Konkurrenten stark sind.
Das fehlende, einheitliche Ökosystem und die sich überschneidenden Produktlinien erschweren die Kundenbindung.
Die Ära, in der Samsung unangefochten den Smartphone-Markt beherrschte, ist vorerst vorbei.
Samsung muss nun seine Strategie neu denken.
Es reicht nicht mehr, nur gute Hardware zu bieten.
Der Fokus muss auf einem überzeugenden Ökosystem, klaren Produktlinien und einem besseren Verständnis der Kundenbedürfnisse liegen.
Nur so kann der Konzern seine globale Position stabilisieren oder zurückgewinnen.
Diese Entwicklung lehrt uns, dass Innovation, Marktanpassung und eine starke Kundenbindung heute wichtiger sind denn je.