In einer Zeit, in der Tablets an Bedeutung gewinnen, kämpfen sie mit Problemen, die ihren breiten Einsatz erschweren. Wir vergleichen den aktuellen Stand der Android-Tablets mit der iPad-Entwicklung. Trotz technischer Fortschritte fehlt den Tablets – ob von Apple oder Android – ein klarer, unmittelbarer Nutzen neben Smartphone und Laptop.
Die grundsätzliche Problematik: Zwischen Smartphone und Laptop
Die meisten Nutzer greifen unterwegs zum Smartphone. Für umfangreiche Arbeiten wählen sie den Laptop. Ein Tablet, das beide Welten verbinden soll, macht nur Sinn, wenn es einzigartige Funktionen bietet, die weder das Smartphone noch der Laptop liefern. Diese spezielle Nische bleibt klein und verhindert eine breite Akzeptanz.
iPad: Ein Vorbild mit eigenen Problemen
Apple baut mit dem iPad eine starke Marke auf. Doch viele Apps bleiben einfache Vergrößerungen der iPhone-Versionen. Sie bieten keinen unmittelbaren Mehrwert, der das iPad hervorhebt. Ein Beispiel ist Instagram, das erst kürzlich eine eigene iPad-App ankündigte – ein Schritt, den viele als unbefriedigend empfinden. Trotz starker Hardware und einem ausgezeichneten Bildschirm spüren Nutzer, dass die Software die zusätzlichen Möglichkeiten nicht voll ausschöpft.
Android-Tablets: Herausragende Hardware – doch was bringt’s?
Android-Tablets zeigen beeindruckende Technik. Ein Beispiel, das OnePlus Pad 3, besitzt einen schnellen Snapdragon 8 Elite Chip, bis zu 16 GB RAM und 512 GB Speicher. Es bietet einen 13,2-Zoll-144-Hz-Bildschirm und verbraucht einen Akku mit mehr als 12.000 mAh. Die Standby-Leistung bleibt auch nach zwei Jahren stark. Acht integrierte Lautsprecher – vier Woofer und vier Tweeter – liefern einen Klang, den kaum ein anderes Tablet erreicht. Das Gerät kostet rund 699 Euro und kommt mit einem schnellen 80-Watt-Ladegerät.
Die Crux: Nischenprodukt trotz technischer Exzellenz
Auch wenn Android-Tablets technisch überzeugen, zeigt sich ein Grundproblem: Die meisten Nutzer brauchen kein zusätzliches Tablet. Smartphones lösen viele Aufgaben, und Laptops bieten das Leistungsvermögen für produktive Arbeiten. Der spezielle Nutzen eines Tablets wird oft als überflüssig empfunden. Die Vielfalt an Android-Geräten – unterschiedlich in Größe, Auflösung und Leistung – erschwert es den Herstellern und Entwicklern, eine einheitliche Software anzubieten. Dieses Streben nach Einheit leidet und verhindert eine klare Empfehlung für den Massenmarkt.
Fazit: Die Suche nach dem besonderen Einsatzgebiet
Tablets von Apple oder Android sind heute technisch beeindruckend und meist schön gestaltet. Dennoch entsteht für die meisten Anwender kein unmittelbarer Mehrwert, der sie von Smartphone und Laptop abhebt. Dies zeigt sich in der App-Landschaft und in der Software, die den zusätzlichen technischen Raum nicht nutzen. Der nächste Schritt muss sein, neue und einzigartige Funktionen zu bieten, die weder Smartphones noch Laptops leisten können. Bis dahin bleiben selbst die besten Tablets Nischenprodukte für spezielle Anwendungsfälle. Inzwischen bleibt zu beobachten, ob zukünftige Software-Entwicklungen – wie mit iPadOS 16 bei Apple – den Weg für die nächste Generation von Tablets ebnen.