Nach mehr als zwei Jahrzehnten in der Mobilfunkbranche hat LG Electronics das Ende seiner Mobiltelefonsparte offiziell verkündet. Das Unternehmen brachte viele Innovationen. Es kämpfte jahrelang im harten Wettbewerb, um profitabel zu werden. Technikfans erinnern sich an eine spannende Zeit. LG galt als Pionier im Mobiltelefondesign und in der Technologie.
Vom Geheimtipp zum Innovationsmotor
LG hieß zunächst „Lucky Gold Star“. In den frühen 2000er Jahren bot es einfache Mobiltelefone als Zweitwahl an. Bald wurde LG ein bekannter Anbieter von Messaging-Handys in den USA. Das LG Rumor erweiterte Tippfunktionen. Es gewann dadurch treue Fans.
Im Jahr 2007 brachte LG den Voyager. Er besaß ein großes Außendisplay und eine ausklappbare Tastatur. Dies sollte den damals revolutionären Wettbewerb mit dem iPhone ermöglichen. Gleichzeitig stellte das Smartphone Chocolate einen neuen Design- und Haptik-Standard vor. Mit einem berührungsempfindlichen Display und eleganter Form erinnerte es an eine Praline und war sehr erfolgreich.
Experimentierfreudigkeit und Mut zur Innovation
LG experimentierte über Jahre mit ungewöhnlichen Designs. Der BL-40 hatte einen kleinen Bildschirm und ein unerwartetes Seitenverhältnis. Das futuristische Klapphandy Prada machte Mut zum Designwechsel. Auch das Musikhandy Fusic stellte den Sound in den Vordergrund. Diese Beispiele zeigen, wie vielfältig LG agierte.
Als die Smartphone-Ära begann, setzte LG zuerst auf Windows Mobile. Danach folgte Windows Phone – wie beim LG Quantum mit einer ausklappbaren Tastatur. Der Misserfolg von Windows Phone zwang LG. Das Unternehmen wechselte voll auf Android.
Ein Hoch auf das Android-Zeitalter
Mit Android blühte LG erneut auf. 2012 brachte das Optimus G ein überzeugendes Gesamtpaket aus Hardware und Software. Damals galt Android oft als unausgereift. Das G2 setzte neue Maßstäbe. Lautstärketasten wurden auf die Rückseite platziert – ein Feature, das viele Smartphones heute übernehmen.
LG trug auch zur erfolgreichen Google-Nexus-Reihe bei. Modelle wie das Nexus 4 und Nexus 5 ermöglichten wegweisende Innovationen.
Innovationen gepaart mit technischen Problemen
Der Fortschritt brachte technische Schwierigkeiten. Ende 2013 präsentierte LG das G Flex mit einem gebogenen Display und einem selbstheilenden Gehäuse. Doch in der Praxis blieb es unausgereift. Der Nachfolger G Flex 2, der mit dem Snapdragon 810-Chipsatz arbeitete, hatte Überhitzungsprobleme und schlechte Leistung.
Der sogenannte Bootloop verschärfte die Situation. Geräte wurden unbrauchbar. Softwareupdates kamen zu spät oder blieben aus. Diese Fehler führten zu einem starken Vertrauensverlust und einer Sammelklage gegen LG.
Die letzten Jahre: Innovative Ideen und schwieriger Wettbewerb
2016 sorgte der G5 für Aufsehen. Das modulare Smartphone erlaubte, Komponenten wie Batterien oder Kameraaufsätze auszutauschen. Die Idee der modularen Erweiterbarkeit war innovativ. Doch das fehlende Ökosystem enttäuschte die Nutzer. Der Misserfolg trug zu Millionenverlusten bei.
LG blieb experimentierfreudig. Mit dem Wing bot man einen drehbaren Bildschirm, der eine zweigleisige Nutzung ermöglichte.
Fazit: Ein Vermächtnis voller Höhen und Tiefen
LG Mobile zeigt, wie mutig man neue Ideen ausprobieren kann. Das Unternehmen bereicherte den Mobilfunkmarkt mit frischen Ansätzen. Von charakterstarken Feature Phones über innovative Android-Geräte bis zu mutigen Design-Experimenten prägte LG eine ganze Generation.
Die Schließung der Sparte markiert das Ende einer Ära. Doch LGs Spuren in der Mobilfunkgeschichte bleiben. Technikliebhaber schätzen diese Beiträge.
Das Kapitel LG Mobile ist abgeschlossen. Die Erinnerung an 20 Jahre Pioniergeist und Innovation bleibt lebendig. Lebewohl und Danke, LG, für die spannenden Momente auf dem Weg der Mobiltelefon-Technologie!